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UWG Neustadt a. Rbge. e.V.
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Kurzfristig gibt es für sauberes Trinkwasser keine Lösung

7. Dezember 2018

In der letzten Ratssitzung des Jahres hat die UWG-Fraktion von den 28 Tagesordnungspunkten dem Beschluss der Änderung der Parkgebührenordnung nicht zugestimmt. Mitgetragen hat die Fraktion den, neu in die Tagesordnung eingebrachten, Antrag von CDU, SPD und Grüne/Die Linke, zur Weiterführung der Außenstelle der Grundschule Helstorf. Danach ist die Verwaltung jetzt beauftragt bis Ende des Jahres bei der Landesschulbehörde den Antrag zu stellen, die Weiterführung der Außenstelle bis zum Ende des Modellprojektes „Kooperativer Hort“ 2021 zu bewilligen. Ferner wurde die Verwaltung beauftragt, gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Projektgruppe Außenstelle GS Helstorf“ bis zum 31. Juli 2019 eine tragfähige Lösung der Problematik zu erarbeiten und diese dem Rat vorzulegen. Zu Beginn der Sitzung hatte der Wasserverband Garbsen-Neustadt (WVGN) über den Stand der Anfrage zur Nitratreduzierung berichtet.

Im Ergebnis hat der Bericht nach Ansicht der UWG keine neuen Erkenntnisse gebracht, die zu einer sofortigen Verbesserung der Nitratwerte führen würden. Fraktionssprecher Willi Ostermann führte dazu aus, dass die Fraktion das Thema dennoch nicht aus den Augen verlieren werde. Wie die Sprecher der anderen Fraktionen bekräftigten, solle alles getan werden, um die Nitratwerte zu senken. Ostermann wies noch mal auf die bestehenden zwei Satzungen der Stadt hin, die einen Austritt aus dem Wasserverband schwierig machten, bei dem das Verbandsrecht juristisch von Experten unter die Lupe genommen werden müsste.

Nachfolgend Inhalte der vom Wasserband herausgegeben Pressemitteilung zu dem Thema:

„Der Antwortbericht zur Nitratanfrage stellt die untersuchten Varianten dar. Die beiden vom WVGN betriebenen Wasserwerke stellen die Versorgung der Kunden im Versorgungsgebiet sicher, das Wasserwerk Hagen stellt knapp 50 Prozent der Gewinnungsmenge und versorgt den nördlichen Teil, leistet aber auch einen Anteil an der Versorgung im südlichen Verbandsgebiet. Das Wasser aus dem Werk in Hagen weist einen Nitratwert von circa. 39 mg/l auf, der Grenzwert nach Trinkwasserverordnung beträgt 50 mg/l.

Untersucht wurde zunächst, inwieweit durch verbandseigene Lösungen die Nitratsituation verbessert werden kann. Die Stilllegung des Brunnens mit dem höchsten Nitratwert müsste entweder durch zusätzliche Brunnen in Hagen oder Forst Esloh kompensiert werden. Geologisch bedingt sind die Möglichkeiten für nitratarme Brunnen in Hagen begrenzt, die Kapazitätserhöhung im Wasserwerk Forst Esloh im Süden des Verbandsgebietes ist aufgrund der geologischen Verhältnisse sowie der Mengenbegrenzungen im Wasserentnahmerecht ausgeschlossen. Die Variante, Wasser über benachbarte Versorger zuzukaufen, wurde ebenfalls geprüft: Hier sind die benötigten Mengen nicht vorhanden, verbindliche Liefermengen insbesondere in der aktuellen Lage der Wasserversorger (auslaufende Entnahmerechte, Klimawandel, Leitungssanierungen) können nicht vereinbart werden.

Als Alternativen verbleiben eine Aufbereitung zur Nitratentfernung oder die Erschließung neuer Gewinnungsgebiete. Letzteres stellt eine sehr langfristige Möglichkeit dar, deren Realisation ccirca 10-15 Jahre benötigen würde, die Investitionskosten wären mit grob geschätzt 23 Mio. € sehr hoch. Bei dieser Alternative lassen sich aktuell keine Aussagen über Mengen und Qualitäten des Trinkwassers machen. Die mittelfristig praktikable Lösung wäre eine Aufbereitungsanlage zur Nitratentfernung. Ein stabiles und innerhalb von ca. 4-5 Jahren umzusetzendes Verfahren wäre die Umkehrosmose, die durch feine Membranen den Teil von chemischen Stoffen im Trinkwasser ausfiltert. Hierzu ist allerdings die wichtige Frage der Entsorgung der konzentrierten Stoffe noch nicht geklärt. Die Einführung würde den Wasserpreis für das gesamte Verbandsgebiet um mindestens 0,25 bis 0,31 €/m³ erhöhen. Nachteile des Verfahrens sind die Entfernung anderer Inhaltsstoffe aus dem Trinkwasser, was die Veränderung des Grundwassers bewirkt und sich auch im Geschmack bemerkbar macht.

Als Variante bliebe die Beibehaltung des Status quo. Entsprechend dem Ergebnis eines umfangreichen Messprogramms und geologischen Gutachtens ist der unmittelbare Anstieg des aktuellen Nitratwertes nicht zu erwarten. Aufgrund der geringen qualitativen Vorteile (noch deutlichere Unterschreitung des Nitratgrenzwertes) bzw. der durch die Aufbereitung entstehenden Nachteile und Kosten, sehen die Verantwortlichen des Verbandes einheitlich keinen akuten Handlungsbedarf. Der aktuelle Wert liegt deutlich unter dem Grenzwert.“