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UWG Neustadt a. Rbge. e.V.
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UWG probiert Harzwasser und ist auf den Geschmack gekommen

5. April 2017

Einwandfreies Trinkwasser aus dem Hahn ist für uns ganz selbstverständlich. Dabei ist es ein Luxusgut, das sorgfältig behandelt werden müsste. Täglich, zuverlässig, in hoher Qualität“. So werben dann auch die Harzwasserwerke für das Produkt, das sie neben anderen im Wasserwerk Schneeren zu Tage fördern. Das sollte nach Ansicht der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) auch so bleiben. Zu dem Ergebnis sind die Mitglieder der UWG nach einer Besichtigung im Wasserwerk  gekommen. Dort gab es umfangreiche Informationen von Maik Uhlen, dem Geologen des Unternehmens, während der stellvertretende Meister des Wasserwerkes, Dirk Beyer, die Besucher durch das Werk führte.

Die Harzwasserwerke möchten  in ihrem Wasserwerk in Schneeren weiterhin Grundwasser fördern und deshalb die Verträge mit der zuständigen Region Hannover verlängern.  Doch die sperrt sich, erfuhren die Mitglieder der Wählergemeinschaft.

Bisher hatte die Harzwasserwerke Gesellschaft, Lieferant für verschiedene Versorger, darunter auch die Stadtwerke Neustadt, das Recht, jedes Jahr 3,3 Millionen Kubikmeter durch das Wasserwerk Schneeren aus dem Grundwasser unter dem Toten Moor zu entnehmen. Nachdem der Vertrag ausgelaufen ist, will das Unternehmen ihn verlängern, schlägt von sich aus vor, die Entnahme auf dann maximal 3 Millionen Kubikmeter jährlich zu verringern. Die Region Hannover will aus Schutzgründen für das Tote Moor die Entnahmemenge noch weiter drosseln. Die Stadt Neustadt ist zu einer Stellungnahme aufgefordert. Die Stadtverwaltung schlägt deshalb in einer Drucksache für die Politiker vor, die erlaubte Fördermenge auf maximal zwei Millionen Kubikmeter zu reduzieren Denn sie befürchtet, wie die Region negative Auswirkungen auf die geplante Wiedervernässung des Toten Moores, empfiehlt daher die Reduzierung.

Diese Menge von 3 Millionen Kubikmeter errechne sich aus der maximalen Entnahme der vergangenen fünf Jahre, 2015 habe sie bei 2,6 Millionen Kubikmeter gelegen, erklärte Beyer den Besuchern das Antragsverfahren . Dazu würden etliche Sicherheitszuschläge gerechnet, denn das Förderunternehmen sei auch verpflichtet, für Notstände vorzusorgen. Zudem werde dabei schon Rücksicht auf die Natur genommen, was durch Gutachten belegt ist.

Die UWG Ratsfraktion spricht sich dafür aus, dem Antrag des Unternehmens nachzukommen. „Auch im Rahmen der aktuellen Diskussionen zur Wasserqualität ist es absurd, wenn wir  hier quasi dem eigenen Wasser den Hahn zu zudrehen“, sagt der Fraktionsvorsitzender Willi Ostermann, der wie die Mitglieder, die Versorgung durch Harzwasserwerke  langfristig gesichert haben will.   Warum Wasser nicht gleich Wasser ist, zeigte sich beim anschließenden UWG Stammtisch, wo Bürger aus Schneeren, dem Mühlenfelder Land, Mardorf und Scharrel ihren Unmut über eine miserable Wasserqualität äußerten, weil sie ihr Trinkwasser von einem anderen Versorger, vom Wasserverband  Garbsen-Neustadt beziehen. Ausführlich wurde diskutiert, mit welchen Maßnahmen ihre Forderung nach gutem Trinkwasser durchgesetzt werden kann. Überlegt wurde, eventuell eine Interessengemeinschaft oder eine Bürgerinitiative zu gründen.