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Hahn erinnert: Kriege gehören nicht der Vergangenheit an

13. November 2016

 

Zum Volkstrauertag hat Günter Hahn als Ortsbürgermeister seinen ersten öffentlichen Auftritt gehabt. In der Gedenkstunde am Denkmal in Mandelsloh erinnerte Hahn daran, dass Kriege immer noch nicht der Vergangenheit angehören. Dazu lautete seine Ansprache: „Liebe Gemeinde, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger

immer zwei Sonntage vor dem 1. Advent erinnert uns der Volkstrauertag an alle Opfer von Krieg und Gewalt, deren wir gedenken wollen. Zugleich ist er ein Tag des Nachdenkens darüber, wie wir heute auf Krieg und Gewalt reagieren und was wir – ganz persönlich, aber auch als reiches Land in einem freien und friedlichen Europa- für Freiheit und Menschlichkeit auf der Welt tun können. Aus diesem Grund haben wir uns heute hier am Denkmal eingefunden. Ich freue mich, dass ihr gekommen seid.

Die Bürgermeister gehen regelmäßig zu Geburtstagen und Hochzeitsjubiläen. Nicht selten sind auch bei diesen freudigen Ereignissen die Kriegserlebnisse von damals Thema. Immer wieder bin ich tief bewegt, wenn ich feststelle, wie viele Mitbürgerinnen und Mitbürger diese schrecklichen Erinnerungen teilen. Sie bewegen die Menschen heute immer noch als wäre es erst gestern geschehen. Einmal erlebt, ist man niemals in der Lage derartiges zu vergessen. Besonders grausam müssen die Durchhalteparolen am Ende des 2. Weltkrieges gewesen sein, so wurde mir oft erzählt. Man denke beispielsweise an Redewendungen – Auge um Auge-,- Zahn um Zahn -oder -halten bis zum letzten Mann-. Obwohl der Krieg schon lange verloren war, wurde den Soldaten – teilweise Kinder – befohlen gehorsam  an der Front zu kämpfen, sinnlos zu sterben. Diese irrsinnige, menschenverachtende Politik hat so manche Ehefrau ihres Mannes und so manches Kind seines Vaters beraubt. Desto mehr beeindruckt mich, dass die weitaus meisten Überlebenden ihren Weg zurück ins Leben gefunden haben. Sie haben Deutschland wieder aufgebaut aus Schutt und Asche und unser Gemeinwohl geprägt. Die unmittelbaren Zeitzeugen werden immer weniger. Viele Großeltern der heutigen Kinder haben bereits den 2. Weltkrieg nicht mehr bewusst erlebt. Auch wenn man Niemanden solche Erinnerungen wünscht, so ist es doch wichtig, dass diese weitergegeben werden. Das Geschehene darf nicht in Vergessenheit geraten.

Daher wird die aktive Jugendarbeit zukünftig möglicherweise noch wichtiger als in der Vergangenheit. Die beste Prävention gegen zukünftige Kriege und Gewaltherrschaften ist der heutigen Jugend  das Thema näher zu bringen und zu erklären was damals geschehen ist. Die Förderung von Toleranz muss dabei an erster Stelle stehen.

Leider sind Krieg, Gewalt und Vertreibung auch heute noch in vielen Teilen der Welt trauriger Alltag.

Neue Schreckensnachrichten, beispielsweise aus Syrien , erreichen uns nahezu täglich. Auf der Suche nach Frieden und Freiheit riskieren dort viele Menschen ihr Leben. Sie müssen ihre Heimat aufgeben, in der Hoffnung ein besseres Leben woanders zu finden. Daran wird ersichtlich wie verzweifelt diese Menschen sein müssen und wie wenig Perspektive sie im Leben sehen. Es muss hier unsere Aufgabe sein, diesen verzweifelten Menschen ihren Lebensmut zurück zu geben.

Zu guter Letzt wollen wir auch den aktiven Soldaten der Bundeswehr gedenken. Viele tausende deutsche Soldaten sind weltweit aktiv, um für unser aller Sicherheit und Frieden zu sorgen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. Insofern sind wir alle aufgefordert unseren Beitrag zum Erhalt des Friedens zu leisten. Für ein friedvolles, soziales Miteinander sind Achtung und Toleranz gegenüberunseren Mitmenschen unabhängig von ethnischer Herkunft oder persönlichen Weltanschauungen entscheidend.

Das wollen wir uns im Gedächtnis und im Herzen bewahren, wenn wir heute den Volkstrauertag begehen.

In Ehrfurcht vor den Toten der beiden Weltkriege und der Opfer von Gewaltherrschaft sowie aller Kriegsopfer und im Dienst gestorbener Soldaten legen wir heute als Zeichen des Gedenkens diesen Kranz nieder“.